Das Vinyl wird gerettet

55 Jahre - die 68er'

Donnerstag, 20. April 2023 - 20:00 Uhr


Eintritt frei




Pop- und Rock-Oldies von den 1950er- bis in die 1990er-Jahre aus der runden Rille – Thema: »55 Jahre! Die 68er. Back to the best.«. Die 68er! Wer das sagt, verbindet immer etwas damit, nicht selten die Musikrevolution von damals. Es war das Jahr von Jimi Hendrix, The Doors, Cream und Creedence Clearwater Revival. Während Ritchie Blackmore und Jon Lord erste zaghafte Versuche als Deep Purple in Richtung Hardrock unternahmen, Led Zeppelin und Black Sabbath zwar schon gegründet waren, aber niemand Notiz von ihnen nahm, begann die Jeff Beck Group damit, den Heavy Metal zu erfinden. Sowohl Iggy Pop mit seinen Stooges als auch MC5 aus Detroit konstruierten den Punkrock, und jene US-Garagen-Rockmusiker, die sich 1964 die Bezeichnung Alice Cooper zugelegt hatten, spielten die ersten Takte für ihr Debutalbum ein. Gitarrist Robin Trower schlug derweil bei Procol Harum härtere Rocktöne an, und Alvin Lee nahm (als „schnellster Gitarrist der Welt“) mit Ten Years After die spätere Woodstock-Hymne „I’m Going Home“ auf. Das White-Doppelalbum mit ersten „Music-Hall-“ und „Avantgarde“-Stilen erschien, nachdem die Beatles bei ihrer Indienreise neue Eindrücke gewonnen hatten. Aretha Franklin forderte auf musikalische Weise „Respect“, und Bassistin Suzi Quatro zwängte sich für die Pleasure Seekers in eine hautenge Lederkluft. Johnny Cash ging ins im Folsom-State-Gefängnis und seine LP wurde ein weltweiter Erfolg, Bob Dylan schwenkte daraufhin zum Nashville-Country über, ebenso wie die Rock’n‘Roll-Stars Elvis Presley, Jerry Lee Lewis und Carl Perkins.

Fast ist man geneigt zu sagen, die (Rock-)Musikwelt habe sich 1968 neu erfunden.

Es ist das Jahr, in dem Martin Luther King ermordet wurde und die Friedensbewegung Zeichen setzte. In Vietnam massakrierten US-Soldaten 504 Zivilisten, meist Frauen und Kinder des Dorfes Sơn Mỹ. Das US-Kriegschiff „USS Pueblo“ wurde vor der Küste Nordkoreas von nordkoreanischen Streitkräften gestoppt. 410 Seiten mit Anklagepunkten hatte das FBI verfasst gegen den Protestsänger Phili Ochs, der sich Jahre später erhängte. In der DDR starben bei einem Chemie-Gau in Bitterfeld 42 Personen, weitere 200 wurden zum Teil schwer verletzt. Der Club of Rome begann mit seinen Umwelt-Forschungen. Breschnew als Staats- und Parteichef der Sowjetunion rechtfertigte den Einmarsch von Truppen beim sogenannten „Prager Frühling“ in die Tschechoslowakei. Erstmals umkreiste mit „Apollo 8“ ein Raumschiff mit Astronauten den Mond; „2001: Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick feierte Weltpremiere.

Und dann wäre da noch DAS Symbol der „68er-Bewegung“, das alle Widerstandsbewegungen gegen Kriege bis heute versinnbildlicht. Bei diesem sogenannten „CND-Zeichen“ steht das D nämlich für disarmament (Abrüstung).

Alles Beste von 1968 auf Vinyl kommt im KuBa auf den Plattenteller.

Musiker-Geburtstage (20.04.): u. a. Stephen Robert Nesta Marley: 51 J.; Craig Frost (Grand Funk Railroad, The Silver Bullet Band): 75 J.; Johnny Tillotson: 85 J.

Zum Gedenken an verstorbene Musiker mit einem „runden Sterbetag“ soll je eines ihrer Lieder ebenfalls erklingen [Auswahl]: Floyd McRae (The Chords): vor 10 J.; Lawrence Brown (Harold Melvin & the Blue Notes): vor 15 J.; Rusty Draper und Edwin Starr, beide: vor 20 J.; Cor van der Beek (Shocking Blue): vor 25 J.; Moody Jones (Snooky Pryor-Band) und David Prater (Sam & Dave), beide: vor 35 J.; Daniel Joseph Rapp (Danny & the Juniors) und Felix Pappalardi (Mountain), beide: vor 40 J.; William Francis Kenny Jr. (The Ink Spots) und Peter Igelhoff (solo), beide: vor 45 J. verstorben.

Außerdem: Ein „68er-Quiz“ sowie eine bunte Ausstellung »Picture-Disc-Oldies«.