Thomas Raufeisen - Ich wurde in die DDR entführt

Autorenlesung und Zeitzeugengespräch

Donnerstag, 23. November 2023 - 20:00 Uhr


Eintritt frei




Thomas Raufeisen, Jahrgang 1962, ist gebürtiger Hannoveraner. Mit seiner Familie verbringt er ein normales Leben in der BRD, bis er eines Tages im Jahr 1979 unter dem Vorwand, den erkrankten Großvater in Ostdeutschland zu besuchen, mit seiner Familie in die DDR einreist. Thomas ist zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt und erfährt an diesem Tag zum ersten Mal die Wahrheit über eine Tätigkeit seines Vaters, die sein weiteres Leben beeinflussen wird: Denn der Vater ist als Stasi-Spion für die DDR-Auslandsspionage tätig und ist als solcher enttarnt worden, weshalb die Familie überstürzt in die DDR fliehen muss. Als Minderjährigem ist es Thomas Raufeisen nicht erlaubt, die Einbürgerung zu verweigern, und so muss er bleiben. Letztlich realisiert aber auch die ganze Familie, dass ihr das Leben in der Bundesrepublik fehlt und unternimmt im Jahr 1980/81 mehrere Fluchtversuche.Untersuchungshaft und Haft wegen ungesetzlichen Grenzübertritts und landesverräterischer Agententätigkeit in Hohenschönhausen und Bautzen folgen. Erst 1984 kann der mittlerweile 19jährige in die BRD ausreisen.

Thomas Raufeisen erzählt an diesem Abend in einer Mischung aus Autorenlesung und Vortag das tragische Schicksal einer deutschen Familie, die im Spannungsfeld zweier feindlicher Systeme lebt – von seinem Schicksal also, das er in seiner Autobiographie “Ich wurde in die DDR entführt. Von meinem Vater. Er war Spion.” verarbeitet hat.