Donnerstag, 30. November 2023 - 20:00 Uhr
Eintritt frei
Die Geschichte von Merfelle beginnt im frühen Mittelalter, als im 8. Jahrhundert aus 36 kaiserlichen, geographisch günstig gelegenen Wildhuben im Reichsbannforst Dreieich langsam ein Ort entstand. In dieser Zeit beginnt der Vortrag 1263 Jahre Mörfelden. Recherchiert wurde er von Marianne Scholl, ergänzt und heute Abend vorgetragen wird er von Waltraud Träger, ihres Zeichens selbst Mörfelderin. Der Streifzug durch die Geschichte des Stadtteils Mörfelden nimmt uns mit in die Wirren Des Dreißigjährigen Krieges und erzählt vom damaligen Raub der Kirchturmglocke. Er zeigt Mörfelden – gelegen an zwei Handelsstraßen – als Quartier für Durchreisende, heute noch sichtbar im Goldenen Apfel, damals einfache Unterkunft,aber auch Pferdewechselstation, Brauerei und Schnapsbrennerei. Wir lernen Mörfelder Originale kennen, wie die Hüte-Jette, die sich resolut und wenig respektvoll zu wehren wusste, als die Jagdgesellschaft des russischen Zaren, der auf Verwandtschaftsbesuch in Schloss Wolfsgarten weilte, ihre Gänseherde durcheinander wirbelte. Und nicht nur hier zeigt sich der typische mörfelderische Hang zur Auflehnung gegen Obrigkeiten: auch als 1918, in der Zeit des Ersten Weltkriegs, die Bahnstrecke durch Franzosen besetzt war, wurde sie einfach boykottiert – die Mörfelder zogen es vor, zu Fuß nach Langen zu gehen und von dort aus die Bahn nach Frankfurt zu nehmen.
Freuen Sie sich auch auf einen Abend voller interessanter geschichtlicher Fakten, historischen Bildern – vor allem aber auf spannende Anekdoten aus dem alten Ort.